Fridolfinger Oberau

Flora & Fauna der Salzachaue

Auen entstehen an den Schnittstellen zwischen Gewässern und Landlebensräumen. Sie entwickeln sich im Spannungsfeld zwischen nass und trocken und werden von wechselndem Hoch- und Niederwasser, sowie der daraus folgenden Abtragung und Anlandung geprägt. Auwälder brauchen also regelmäßige Hochwässer und sind daran perfekt angepasst.

Je nach Einflussstärke der Überschwemmungsdynamik und damit nach vorhandener Vegetation kann zwischen harter und weicher Au unterschieden werden:

Die weiche Au liegt nahe am Fluss, die Landschaft wird dadurch sehr häufig überschwemmt. Das Wasser formt die Ufer neu und spült bereits angewurzelte Pflanzen fort. Pionierbaumarten wie Weiden, Pappeln oder Erlen sind die Baumarten, welche trotz der Dynamik die überfluteten Bereiche der weichen Au rasch wieder besiedeln können. Die harte Au hingegen liegt entweder höher als die weiche Au, oder ist weiter vom Fluss entfernt. Überschwemmungen treten hier nur unregelmäßig auf, sind aber trotzdem ein Teil des Ökosystems. Eichen, Linden, Ulmen und Eschen bilden hier die Waldgesellschaft. 

In den letzten Jahrzehnten hat der Mensch jedoch stark in dieses Ökosystem eingegriffen, sodass die meisten Flüsse nicht mehr regelmäßig über die Ufer treten. Zusätzlich machen invasive Krankheiten wie das Eschentriebsterben oder die Ulmenwelke und Trockenheit wichtigen Baumarten in Auwäldern genau so zu schaffen, wie einige eingewanderte invasive Pflanzenarten. 

Von großer Bedeutung ist die artenreiche Flora des Auwaldes. Besonders beeindruckend ist vor allem der Blütenteppich aus Frühblühern, wie Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblume und Bärlauch. 

Auch die Vogelpopulation gibt Hinweise auf einen relativ guten ökologischen Zustand der Salzachau. Neben sieben Greifvogelarten, die im Auengebiet brüten, sind verschiedene Spechtarten, der Waldkauz, der Pirol sowie der Eisvogel besonders erwähnenswert. Zudem ist die Au auch als Rastplatz für Durchzügler und überwinternde Vogelarten äußerst bedeutsam. 

Der Auenwald der Salzach bietet Lebensraum für viele Libellen, Tag- und Nachtfalter, Amphibien und Reptilien. Was, Reptilien? Ja – Neben verschiedenen Lurchen leben auch Schlangen, wie die Ringelnatter und die Schlingnatter, in der Au. 

Das Ökosystem Auwald steht deshalb unter besonderem Schutz und ist seit 1992 den europäischen FFH (Flora-Fauna-Habitat)-Richtlinien unterstellt.